In den nordöstlichen Provinzen von Sri Lanka waren traumatische Erlebnisse bereits vor dem Tsunami im Dezember 2004 keine Seltenheit. Über zwei Jahrzehnte hinweg wurden infolge der gewalttätigen Konflikte im Land tausende Menschen getötet und noch mehr Personen vertrieben. Der Kampf der Liberation Tigers of Tamil Elam (LTTE) für politische Autonomie führte zu einem permanenten Konflikt in den nördlichen und östlichen Gebieten des Landes. Die Opfer dieses Krieges waren Zivilisten: Landminen und nicht-explodierte Geschütze stellten eine konstante Bedrohung dar, Krankenhäuser und Schulen wurden zerstört, die Wirtschaft wurde zerrüttet.
Die Ermordung des Rebellenführers Velupillai Prabhakaran im Mai 2009 setzte dem gewaltreichen Konflikt ein Ende. Trotzdem ist die tamilische Zivilbevölkerung, vor allem die Kinder, noch heute mit den weitreichenden Konsequenzen der Kriegsjahre konfrontiert. In der Schlussphase der letzten Kämpfe wurden circa 300.000 tamilische Personen aus Sri Lanka in Lager des Vavuniya-Distriktes gebracht und dort gehen ihren Willen festgehalten. Obwohl die Regierung von Sri Lanka ankündigte 80% der Flüchtlinge bis zum Ende des Jahres 2009 zurückzusiedeln, lebten gegen Ende Februar 2010 immer noch 100.000 Flüchtlinge unter äußerst notdürftigen Bedingungen.