Seit mehr als einem Jahrzehnt bildet vivo international einheimisches Personal in Konflikt- und Post-Konfliktgebieten in Narrativer Expositionstherapie (NET) und ähnlichen Methoden aus. Im Oktober 2013 organisierte vivo international zwei Trainings in Traumatherapie in den Kivu-Provinzen, in Goma und in Bukavu. Ziel dieser Trainings war es, einheimisches Personal so auszubilden, dass dieses Traumatisierte selbst behandeln kann.
Das Training in Bukavu richtete sich an Fachpersonal, wie Psychologen, Ärzte, Krankenschwestern und Sozialarbeiter, welches mit Opfern sexueller Gewalt arbeitet. Die Teilnehmer lernten die Grundkonzepte von kriegsrelevanten psychischen Störungen kennen. Sie lernten Gesprächstechniken, basale psychologische Beratungstechniken wie empathisches Zuhören und Techniken zur Diagnostik der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Der Hauptteil des Trainings beschäftigte sich in theoretischen und praktischen Einheiten mit der NET.
Das Training in Goma richtete sich an die Mitarbeiter zweier lokaler Nicht-Regierungs-Organisationen (NRO). Beide NROs arbeiten mit gefährdeten Jugendlichen, die vom Krieg betroffen sind. Die Mehrheit dieser jungen Menschen war zuvor in bewaffnete Gruppen involviert, häufig durch einen erzwungenen Eintritt als Kind. Das Ziel des Trainings war es, dass die Mitarbeiter der NROs Jugendliche mit PTBS und Aggressionsproblemen identifizieren und mit NET und mit FORNET (Narrative Expositionstherapie für die forensische Rehabilitation von Gewalttätern) behandeln können.
Ähnliche Trainings fanden zusätzlich in Dungu (in der von der Lord Resistance Army betroffenen Region in der nordöstlichen DR Kongo) und in Bukavu (für Mitarbeiter der MONUSCO) statt. Insgesamt schlossen über 60 Teilnehmer die Trainings erfolgreich ab. vivo unterstützt so einheimische Fachkräfte beim Kampf gegen den Krieg im Kopf von unzähligen Traumatisierten und unterstützt lokale Organisationen mit den hohen Raten an traumatisierten Menschen in dieser Konfliktregion selbständig umzugehen.