In Burundi führt vivo international e.V. in Kooperation mit Psychologues sans Frontières Burundi (PSF-BU) ein Projekt durch, welches Psycholog:innen in Erstaufnahmezentren für Überlebende von sexueller Gewalt im Umgang mit Minderjährigen schult.
Das Team von PSF-BU bietet, unterstützt durch Anselm Crombach und Anja Zeller von vivo international e.V., Schulungen und Supervisionen der Psycholog:innen an.
Mit Hilfe einer Kurzintervention (3 Sitzungen) werden die Kinder und ihre Familien unterstützt, die erfahrene sexuelle Gewalt zu verarbeiten, den Familienzusammenhalt zu stärken und dadurch Traumafolgestörungen vorzubeugen. Während der ersten Sitzung wird der sexuelle Übergriff mit dem Kind aufgearbeitet. Zudem wird den Eltern anhand eines Flyers erläutert, welche Symptome nach dem Erleben sexueller Gewalt häufig vorkommen und wie sie ihr Kind darin unterstützen können, mit diesen umzugehen. In der zweiten Sitzung wird mit den Eltern gearbeitet und ihnen die Möglichkeit gegeben, ihre Gefühle, Sorgen und Gedanken bezüglich des sexuellen Übergriffes zu besprechen und einen Umgang damit zu finden. In der dritten Sitzung wenden die Eltern die zuvor erlernten unterstützenden Techniken an, während das Kind seine Lebenslinie legt und den Eltern von dem sexuellen Übergriff erzählt. Der:die Psycholog:in unterstützt das Kind hierbei und sorgt für eine akzeptierende und wohlwollende Atmosphäre während der Sitzung. Die Intervention kann der Familie helfen zu erlernen, wie Kinder nach einem so schwerwiegenden Ereignis unterstützt werden können. Erste positive Rückmeldungen, sowohl von den Eltern, als auch von den geschulten Psycholog:innen, unterstreichen die Notwendigkeit dieses Projektes. Zudem wird die Wirksamkeit der Intervention nach dem Abschluss des Projektes wissenschaftlich ausgewertet werden. Finanziert wird das Projekt durch die Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) und dem Young Scholar Fund der Universität Konstanz.