Das Modellprojekt zur Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung psychisch belasteter Geflüchteter geht in eine neue Phase.
Seit 2017 hat vivo in einem Netzwerk lokaler Partner ein Modellprojekt aufgebaut, das eine bessere Integration der rund 1.000 im Landkreis Konstanz lebenden belasteten Geflüchtete in das öffentliche psychotherapeutische Versorgungssystem zum Ziel hat. In enger Kooperation und mit finanzieller Unterstützung des Landkreises und der Gemeindeverwaltung wurden in diesem Projekt Maßnahmen entwickelt, umgesetzt und evaluiert, die Barrieren beim Zugang zu und bei der Versorgung mit psychotherapeutischen Angeboten abbauen. Geschulte und kontinuierlich supervidierte „Gesundheitspat:innen“ werden eingesetzt, um ihre Geflüchtete bei der Inanspruchnahme der öffentlichen Gesundheitsdienste zu unterstützen. Ein Pool von ausgebildeten Dolmetscher:innen wurde aufgebaut. Eine zentrale Stelle verwaltet die Registrierungen, koordiniert die Rekrutierung, Ausbildung, den Einsatz und die Supervision von Gesundheitspat:innen und Dolmetscher:innen; außerdem wird die Ausbildung und fachliche Unterstützung der im öffentlichen Gesundheitswesen tätigen Therapeut:innen koordiniert. Seit Oktober 2020 wird das Projekt in Kooperation mit der Universität Konstanz durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der Europäischen Kommission gefördert. In den nächsten zwei Jahren will das Projekt seine Arbeit ausweiten und die Ergebnisse in wissenschaftlichen Studien evaluieren.