Seit 2011 arbeitet vivo international im Ost-Kongo im Auftrag der World Bank Group mit der Friedensmission der Vereinten Nationen im Osten der Demokratischen Republik Kongo (MONUSCO) zusammen, um die Demobilisierung und Reintegration ehemaliger Kämpfer auch psychologisch zu unterstützen.
vivo führte ein Projekt zur Untersuchung der psychischen Gesundheit von ehemaligen Kämpfern und der Hintergründe von geschlechtsbasierter und sexueller Gewalt (Link zum Bericht) durch. Die psychologische Unterstützung der teilweise sehr belasteten ehemaligen Kämpfer war bisher zu kurz gekommen (siehe auch Newsletter 2012/2013).
Daraufhin wurden 2012 und 2013 siebzehn kongolesische MONUSCO-Mitarbeiter in NET und FORNET (Narrative Exposure Therapy for Forensic Offender Rehabilitation) ausgebildet. Im Anschluss an das Training konnten sie selbständig Therapien durchführen und wurden durch Supervision unterstützt. Im nächsten Schritt wurden vier dieser NET-Laientherapeuten weiter als NET-Trainer ausgebildet, um weitere Mitarbeiter zu trainieren und das therapeutische Wissen weiterzugeben.
Dieser Disseminationsansatz wurde wissenschaftlich evaluiert. Die kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass beide Gruppen –trainiert von vivo Mitgliedern und von ausgebildeten NET-Trainern – Narrative Expositionstherapie effektiv durchführen können!
Auf diese Weise können die MONUSCO-Mitarbeiter langfristig das Wissen über NET an Ihre Kollegen weitergeben und mehr belasteten ehemaligen Kämpfern eine therapeutische Unterstützung im Demobilisierungskontext ermöglichen.