vivos Auftrag
vivo setzt sich für die Bewältigung und Prävention der psychischen Folgen von traumatischem Stress ein. Dabei konzentriert sich vivo nicht nur auf das Individuum, sondern auch auf die Familie und die Gemeinschaft. Außerdem stellt vivo sicher, dass die Rechte und die Würde der Personen, die von Gewalt und Konflikten betroffen sind, gewahrt werden. Weiterhin verfolgt vivo das Ziel, lokale Ressourcen zu stärken, um damit die Entwicklung friedlicher, auf Menschenrechten basierender, gesellschaftlicher Lebensweisen zu unterstützen.
vivos ethischer Standpunkt
vivo ist politisch neutral und unabhängig. Sowohl der ethische Standpunkt als auch die Arbeit von vivo basieren insbesondere auf:
Allgemein gültige Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen (UN Universal Declaration of Human Rights)
Abkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung aller Formen von Diskriminierung gegen Frauen (engl. CEDAW)
Abkommen der Vereinten Nationen zu Kinderrechten (engl. CRC)
Abkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung aller Formen von grausamer, unmenschlicher oder entwürdigender Behandlung oder Bestrafung
Abkommen der Vereinten Nationen zur Prävention und Bestrafung der Verbrechen des Völkermordes
Abkommen der Vereinten Nationen zum Status von Flüchtlingen
Internationales Abkommen der Vereinten Nationen zur Verhinderung illegalen Handels mit Frauen und Kindern
Abkommen von Den Haag
vivos Grundprinzipien sind Unparteilichkeit und ethisches Verhalten, welche sich in professioneller und überprüfbarer Psychotrauma-Arbeit niederschlagen und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie Erfahrungen vor Ort basieren.
vivo achtet ethnisch-kulturelle Unterschiede sowie die individuelle Einzigartigkeit des Menschen. Ungeachtet des spezifischen kulturellen Hintergrundes eines Opfers, ist das Leiden durch posttraumatische Symptome sowohl eine persönlich-einzigartig als auch eine universell menschliche Reaktion auf eine entsetzliche oder lebensbedrohliche Erfahrung.
Die Weltanschauung von vivo gründet auf der Annahme und dem Wissen, dass die Menschheit in anthropologischer, psychologischer und biologischer Hinsicht gleich ist, da ein Trauma eine fundamentale Herausforderung für das Wesen einer jeden Person darstellt. Werden Menschen mit Gefahr und Schmerz konfrontiert, unterscheiden sie sich nicht in ihrer emotionalen und körperlichen Erfahrung, in welcher sie ein traumatisches Ereignis erleben! Während der Körper immer eine Bereitschaft zum Überlebenskampf zeigt, wird die Psyche erschüttert und traumatisiert. Dabei überwiegt das traumatische Erlebnis auch ethnische und kulturelle Unterschiede in der Psychopathologie, auch wenn die Bedeutung kulturell sensitiver Diagnostik und Behandlung nicht vernachlässigt werden darf.
Die durch vivo vorangetriebene interkulturelle Forschung nimmt Rücksicht auf indigene Ausdrucksformen von Leiden und psychischen Störungen als Reaktion auf traumatische Erlebnisse, indigene Ausdrucksweisen von Stress. Außerdem zeigt vivo ethnisch-kulturelle Sensitivität bei der Beurteilung dieser Reaktionen – einschließlich der Verwendung von Sprache, Konzepten und Messinstrumenten.